Mittwoch, 26. November 2008

1tag in pai

morgens um sechs wach ich auf. schlaftrunken höre ich die vögel singen. der tag dämmert schon und ich liege vor mich hin bis ich in meinem schicken bamboohaus seelenruhig wieder einträume.
es ist um die zehn als ich immer noch müde mich nach meiner kleinen SII DAMM MÄU (nicht zu velwechsern mit MAO, das heisst betrunken und das war ich schon lange nicht mehr) umsehe. sie muss nachts das zimmer verlassen haben, gestern lag sie noch friedlich schnurrend neben mir, nachdem sie einen babyfrosch verspeist hatte. ich beschliesse trotzdem aufzustehen, ziehe mir die jeans über und gehe, nach einem kurzen piss-halt im openair-wc, zu den tischen neben der küche. ein kurzer ruf in die küche nach ca fäh genügt und mein morgendliches getränk, frisch gebraut, nicht etwa nescafe, liegt vor mir.
fünf ansichtskarten, drei ka fäh's und eine dusche später mach ich mich auf, das postoffice zu besuchen. zum glück habe ich einen aussergewöhnlichen orientierungssinn und kann mich noch an die ankunft vor eineinhalb jahren erinnern, als wir mit dem bus dort einen kleinen stop einlegten. also nichts wie rein und frisch gestaunt ab den 15 baht, die ich pro karte in meine heimat bezahlen darf. 5 baht die karte, 15 das porto macht 20. ich sollte öfter schreiben, aber das ist eben nicht mein ding, lieber verbring ich die zeit mit SIP fingern vor dem computer. das geht schneller und macht viel mehr spass.
es ist zeit einen cappucino zu trinken, 35 baht. ich sollte mir den ka fäh abgewöhnen, er kostet hier so viel wie ein essen im thai-strassen-restaurant. kurze zeit später bin ich im netz, tschegge meine e-mails, freue mich, dass meine lichtschwester mich skypen will, sehe auf sf.tv, dass der flughafen bangkok gesperrt ist, hoffe dass mein vater sich nicht ängstigt, schliesslich tut er das ja auch nicht, wenn in bern krawalle sind und ich in zürich weile, ärgere mich kurz über zwei hetero-schweizer die angst vor sich selber (oder einem A) haben, logge mich auf gayromeo ein, schreibe in meinem blog und lerne von noot, der internetcaféwächterin, die zeit.
der hunger wächst und so esse ich so um zwei im teuren wildwestrestaurant nudeln mit chicken gekocht und wunderbar gutem chnoblibaguette. dazu ein cola. macht 130 baht. mir geht es prächtig, dass ich mir das alles leisten kann, ohne gross nachzudenken, ein thaiarbeiter verdient so um die 5'000 baht im monat, hat also etwa 165 baht im tag zur verfügung. wenn er bei der thailändischen sbb arbeitet, so verdient er rund das doppelte.
anschliessend ist wieder internet angesagt, weil ja meine lichtschwester mich skypen will, aber nach einer stunde geb ich auf, sie kommt nicht online. was nun? schon lange versuche ich einen wechsel im wahrnehmen. begonnen habe ich vor zwei jahren mit schreiben, dann mit photos und zeichnen und es reizt mich jetzt, töne aufzunehmen. also ab auf die suche. ein mp3-player mit mikro ist mein ziel und ausserdem suche ich schon lange nach einem wasserdichten sack, der hier in thailand erhältlich sein soll. ich verlasse das touriviertel und suche erst auf dem markt. dort finde ich kerzen, die ich mir im moment nicht antun will weil ich ja morgen abreise, aber keinen sack und auch keinen player. es ist spannend, so in den läden rumzuschmökern, habe ein ganz billiges messer gefunden, das klappbar ist für 8 baht. papeterien tuns mir immer noch an, das ist wohl eine krankheit die ich nicht mehr loswerde, seit meiner kindheit liebe ich papier und bleistift, farben, gummis... jetzt ja nichts falsches denken, gell. daneben ein telefonshop, wo ich nach mp3-playern frage das braucht viel geduld, die in den zwei jahren mächtig gewachsen ist und viel handsprachekunst und schöne lachende augen. dann versteht man mich, auch wenn man kein englisch kann. also die strasse runter, der thai kommt ein paar schritte mit mir, meint so um die 200 meter hierlang, ich frage nach: SONG LÖI? und er nickt erfreut, dass ich zahlen sprechen kann, und dann rechterhand. nach einigen stopps finde ich den shop wo ein player, sogar mp4 für 1680 baht zu haben ist, aber leider ohne mikro. also doch nichts, aber was solls, ich bin ja nicht pressiert und wenn meine blogfreunde noch etwas auf ton verzichten müssen, so ist es dann umso schöner wenn's klappt.
ich geh in meinen bungalow zurück, leiste mir eine cola für 20 baht und mache meine ausdemkörperschlüpfenübung. vielleicht hilft das immerwiedermachen und ich kann dann diesmal ohne angst wirklich heraus aus diesem gefängnis. nicht, dass ich meinen körper nicht mag, aber so reisen ohne bus und flugzeug würde mir schon spass machen. also jeden tag üben ist angesagt. die übung ist relaxing und ich schlafe ein bis mich SII DAMM MÄU mit mäu weckt. hungrig teile ich mit ihr ein paar bisquits von 7eleven.
etwas später kommt jo vorbei, sie war baden am swimmingpool und als ich ihr von dem mp4-player erzähle ist sie hell begeistert. ihr player ist kaputt und hier in pai ist es schon ein kleines kunststück so was zu finden. so machen wir uns auf unsere motorbikes und fahren erneut zum computerhändler, der erfreut ist darüber, dass er ein geschäft abschliessen kann.
so um sieben esse ich gemüsespaghetti im "good life" trinke einen indischen tschai dazu, träume von echtem tschai in indien oder bei philippe zuhause. hier muss ich jetzt draussen sitzen, weil sich in thailand die unsitte von verboten auch immer mehr ausbreitet, und man drinnen amerikanisches gras gepresst trinkt, und rauchen verboten ist. naja das essen ist ausgezeichnet hier und tisch nummer BÄHT ist ja draussen geblieben, heute sogar mit aschenbecher.
ich beschliesse, nochmal ins netz zu gehen, um 1taginpai zu schreiben aber als ich mich in skype einlogge, ist meine lichtschwester schon am telefonieren. schön sie wieder mal zu sehen, zu hören. trotz der tausenden von kilometern entfernung sind wir uns immer noch sehr nah. es ist, als ob keine zeit vergangen wäre seit dem laos-china-tibet-nepal trip.
so und nun ist neun und ich werd wohl noch ein wenig im guesthouse am tisch sitzen und hoffen, dass die französischen frauen wieder da sind. mit den französischsprechenden reisenden kann ich's immer am besten, das liegt wohl daran, dass mein englisch schlecht und die engländer lieber unter sich sind. die franzosen aber haben immer freude, ihre muttersprache brauchen zu können, für sie ist das nicht selbstverständlich, dass jemand ihre sprache spricht.
bonne nuit et demain je part à mae hong son oder so, ihr könnt ja auf der karte nachlesen, in namen bin ich nicht so gut wie beim orientieren.
vielleicht besucht mich schwarz MÄU ja noch und dann mach ich noch die reikiübungen und geniesse das süsse nichtstun. häbits guet.

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