Freitag, 12. Dezember 2008

wirklichkeit und wahrheit

gestern wieder einen mitmenschen getroffen. warum nur? warum nur kann ich den kindern nicht klarmachen, dass es zwerge gibt?
da sitzt er also, trinkt nahm* am swimmingpool. und nach belanglosem gespräch über reisen, westen und osten hafte ich wieder an meinem lieblingsthema. "diskutiere nie über gott oder die liebe", meinte einer meiner lehrer, übrigens einer meiner schlechtesten, und nun bin ich schon wieder bei diesem thema. offensichtlich beschäftigt es mich immer noch. es muss an meinem jetzigen leben liegen und vielleicht sollte ich endlich akzeptieren, dass die meisten menschen nur die wirklichkeit sehen. das was wirkt. und nicht nach der wahrheit suchen, das was ist. "ich glaube nur an mich selber", ist er gerade am verkünden. und ich suche nach worten, ihm begreiflich zu machen, dass hinter der materie noch mehr ist, und dass man das erst erkennt, wenn man es selber ENTdeckt hat. wie soll ich einem menschen, der ein lebenlang nur die materie im auge hatte, erklären, dass dahinter mehr ist. ich versuche es mit der erklärung, dass meine eltern wohl 1000mal sex hätten haben können, ohne mich auf die welt zu bringen, wenn mein spirit nicht hätte inkarnieren wollen. aber diese geschichte kennt er schon und hat sie vorschnell abgehakt. ich mache einen zweiten versuch und beginne zu erwähnen, dass ich schliesslich alles was ich tue (materiell mache), zuerst denken (spirit) muss, aber auch dies ist für ihn keine erklärung. schliesslich ist ein gedanke für ihn nichts weiter als irgendwelche botenstoffe, die im gehirn ausgeschüttet werden. hat er sich wirklich schon mal ernsthaft gefragt, dass er nichts tun kann, ohne es vorher gedacht zu haben? wohl kaum. dafür müsste er erst mal meditieren lernen, seine gedanken neutral beobachten können.
doch da, ganz zuletzt kommt mir ein neuer gedanke. woher ist der wohl. kommt er weil ich selber an meinen worten zweifle? wahrscheinlich sind es meine botenstoffe. doch wer setzt sie in bewegung. wer macht denn, dass sie sich andocken. dieser gedanke ist für mich so faszinierend, dass ich ihn erst mal ruhen lassen muss. er hat damit zu tun, dass ich immer verzweifle, wenn ich den menschen die türe zur wahrheit nicht öffnen kann. aber vielleicht habe ich sie auch erst einen spalt weit geöffnet und noch keinen halben schritt in den neuen raum gewagt. trotz meiner erfahrung mit früheren leben, dem licht nach dem tod, den heilern und vielen träumen. ich finde trost. trost für mich selber. wenn schon andere nicht teilhaben wollen am schönsten, das es gibt. so versuche ich ihn mit folgenden worten zu überzeugen: "du sagst, du glaubst nur an dich selber. ok. das kann ich verstehen. aber du fährst doch flugzeug, ja? und du vertraust dem flugzeugbauer, dass er seine arbeit versteht, und dem piloten auch? schliesslich haben sie sich ein leben lang mit flugzeugbau und flugzeugfahren beschäftigt? also müsstest du doch auch den meditierenden mönchen vertrauen, dass sie die spirituelle welt mehr kennen als du. mehr wissen darüber, als du je verstehen wirst, ja?" der versuch scheitert. "ich glaube auch nicht den flugzeugbauern", gibt er zur antwort, "ich vertraue nur mir selber". und trotzdem, es tröstet mich. es tröstet mich ungemein, entdeckt zu haben, warum so wenig menschen sich mit der spiritualität auskennen. sie sind schliesslich jeden tag damit beschäftigt, ein neues auto, einen neuen ipod oder sonst was materielles zu kriegen. und eine kleine freude wächst in meinem herzen. die türe zu meiner spiritualität ist schon einen spalt weit offen, ich brauche sie nur ganz aufzustossen wagen. auch wenn da niemand in der nähe ist, der mit mir geht. diesen weg muss man wohl alleine gehen.
am nächsten morgen ist mein internetladen geschlossen. als ich noch darüber nachdenke, was ich jetzt mache, bekomme ich ein sms von wee. kommst du schnell auf einen kaffee vorbei? sicher doch. mach ich gern. schliesslich hast du einen apple. und ich fühl mich wenigstens ein ganz klein wenig von dir verstanden. und du schreibst schüst in dem moment in dem ich die frage ins universum werfe, was jetzt wohl zu tun sei. danke, universum. du bist 1malig.

* nahm: wasser

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