Dienstag, 9. Dezember 2008

ärger

das mopedfahren in thailand ist schon eine ganz andere sache. ist die ampel rot und es hat fussgänger, die über die strasse gehen, so hältst du an. wenn die fussgänger über der strasse sind, fährst du weiter, auch wenn die ampel noch rot ist (macht ja schliesslich keinen sinn, nur wegen einer ampel zu warten). gleiches gilt für linksabbiegen an einer kreuzung. warum sollte man da vor einer roten ampel stehen bleiben.
ich fahre schon ganz schön verwegen nach einem monat. immer schauen, wo platz ist, rechts und links überholen und 360 grad im auge behalten. nicht so schwierig, wenn nicht gerade ein falang über die strasse geht (der hat das mass nicht und schätzt meine geschwindigkeit nicht oder falsch ein) und ich muss oft wegen falangs einen superbrems einlegen (die halten einfach die hand raus und laufen blind wie hühner). oft bemerke ich dann ärger in mir aufsteigen. letzthin läuft mir doch so ein falang direkt vors moped. ich hatte mühe, eine sekunden lang, nicht ärgerlich zu reagieren, fühlte aber den ärger hochkommen, beherrschte mich und sagte zu dem auch ärgerlich dreinschauenden falang mit freundlichster stimme und einem lächeln sawadii kap. und weg war ich.
gestern fragte ich wee, warum thais nie ärgerlich sind. er meinte, sie sind schon ärgerlich, aber für einen buddhisten gezieme es sich nicht, den ärger zu zeigen. worauf ich natürlich auf die education kam und mich wunderte, wie die kinder das lernen. nein, nein, meint er, wir erklären das den kindern nicht, das ist im thai-blut drin. was ich nicht ganz für wahr halte. eher verhält es sich so, dass das vorleben der erwachsenen einen einfluss auf die kinder hat. da die erwachsenen nie ärger zeigen, lernen die kinder ganz automatisch, dass man ärger nicht zeigt. stellt sich nur die frage, wie denn das in der trotzphase ist. gibts die hier gar nicht? jedenfalls mag ich die art, seinen ärger nicht zu zeigen und bin am lernen. nicht ganz einfach für einen falang, aber doch machbar. schliesslich schade ich mir nur selber, wenn ich mich ärgere.

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